Das Damengambit (2020) ★★★★
Eine kleine Serie über eine talentierte Schachspielerin und ihren Weg zum internationalen Großmeister? Klingt unglaublich nerdig, dahinter verbirgt sich aber ein emotionales Drama über das Leben eines kleinen Mädchens aus einem Waisenhaus.
Elizabeth "Beth" Harmon lebt in einem Waisenhaus der 1950er Jahre in Kentucky. Kinder werden zu dieser Zeit noch mit Beruhigungsmitteln ruhig gestellt, kurz bevor ein neues Gesetz diese Praktik untersagt. Leider zu spät für Beth, die bereits eine Abhängigkeit von dem Mittel entwickelt hat, da es ihr hilft sich zu konzentrieren und zeitgleich fiktive Schachpartien an der Decke ihrer Schlafunterkunft zu spielen. Schach lernt Beth von dem stillen Hauswart Mr. Shaibel kennen, der früh ihre Begabung für das Spiel erkennt. In den folgenden Episoden wächst Beth heran und verfolgt eine erfolgreiche Karriere in der männerdominierten Welt des professionellen Schachspiels.
Auch wenn für Beth Niederlagen selten sind, merkt man gerade dann ihre empfindliche Psyche, die durch ihre trinkende Adoptivmutter auch nicht gerade positiv weiterentwickelt wird. Gerade die eher emotionalen Szenen unterstreicht Das Damengambit mit einer ruhigen, melancholischen Melodie. Die Serie ist nicht aufgedreht, hat keine Actionszenen, und gibt sich generell angenehm ruhig und nachdenklich. Eine wunderschöne Abwechslung zu den restlichen Produktionen derzeit.
Beinahe hätte ich die Serie nicht geschaut durch falsche Erwartungen. Doch Schach kann auch spannend sein. ;) 8/10