The Book of Boba Fett (2022) ★★★½
Lange hab ich mich gefreut auf diese Serie. Ich liebe Star Wars seit meiner Kindheit und welches Kind war nicht Fan dieses stillen, aber natürlich verdammt coolen Typens in dieser markanten Rüstung der Han Solo einfach als Trophy mitnahm? Die letzten Jahre kam viel neuer Content für das Franchise und klar merke auch ich den Ausverkauf daran. Und dennoch. Die Vorfreude dieses Mal war recht hoch, ebenso wie die Erwartungen.
Konnte das Book diese erfüllen? Oder musste es zwangsläufig scheitern? Ich denke schon dass ich genügend Reflexion besitze um nichts Unmögliches zu erwarten. Und dennoch war am Ende der Season der Grad der Enttäuschung ziemlich hoch. Der Beginn war langsam, nahezu schleppend. An sich ist das überhaupt kein Problem, wenn da nicht das Problem der wöchentlichen Veröffentlichung gewesen wäre. Dadurch verstärkte sich das Gefühl des "die Zeit hätte man doch viel sinnvoller nutzen können!" noch mehr. Und auch spätere Szenen vermittelten dieses Gefühl gerne, denn die Serie erzählt erstaunlich wenig von Boba Fett und viel mehr von all seinen Nebengestalten. Sogar unser einsamer Mandalorian hat imho eine ausgefeiltere Charakterentwicklung in The Book of Boba Fett als der titelgebende Charakter selbst. Bei den Nebenfiguren ist es ebenso ein Auf und Ab der Gefühle. Während die jugendliche Space-Vespa-Gang bei uns nur lautes Lachen ob der Lächerlichkeit hervorrief, fanden wir den Auftritt von Cad Bane wunderbar - auch wenn sein CGI erst von einem Fan "korrigiert" werden musste. ;)
All in all war diese Serie nach dem hervorragenden The Mandalorian eine schmerzliche Enttäuschung. Die Nostalgie und die Fanliebe trugen darüber hinweg, aber leider zeigte sich deutlich, dass nach wie vor nicht mit einer durchweg gleichbleibenden Qualität zu rechnen ist was neuen Star Wars Content angeht. Bei immer weniger freier Zeit für Serien und Filme ist das furchtbar schade. 7/10