Zoey's Extraordinary Playlist (2020) ★★★★★
Just DAMN.
Was wäre wenn du die Gefühle, Emotionen und innersten Gedanken der Personen um dich herum wahrnehmen könntest? Und das nicht nur als ein diffuses Bauchgefühl, sondern aus dem Mund deines Gegenübers. Er oder sie sagt es dir nicht, nein - sondern singt es! Willkommen bei Zoey's Extraordinary Playlist.
Nach einem merkwürdigen Zwischenfall mit einem MRT ergeht es Zoey Clarke (Jane Levy) genau so. Und plötzlich steht ihr Leben Kopf. Ihr Job als Entwicklerin bei dem plötzlich Kollegen in überschwänglichen Liebessongs ihre Gefühle heraus singen, über die exzentrischen Nachbarn bis hin zu ihrem Vater, der unter fortgeschrittener Muskellähmung leidet und sich dadurch nicht einmal mehr verbal bemerkbar machen kann.
Besonders der letzte Punkt sorgt immer wieder dafür, dass Zoey's Extraordinary Playlist eben keine simple Comedy ist. Durchweg gibt es ernste Themen, die voller Emotion und mitunter Melancholie besprochen werden und akzeptiert werden müssen. Es gibt kein Happy End, wie auch das wahre Leben es selten bereit hält. Und als beispielsweise Zoey's Vater (gespielt von Peter Gallagher) plötzlich aus seiner Starre erwacht und davon singt wie schön sein Leben mit seiner Familie bis hierher war, können nur die emotionslosesten Menschen wohl nicht zu Tränen gerührt sein.
Die Songs, die allesamt Coverversionen von bekannten Liedern sind, werden von den Schauspielern selbst gesungen. Oftmals kombiniert mit einer detaillierten und verspielten Choreographie.
Zoey's Extraordinary Playlist ist eine Hommage an die entscheidenden Momente des Lebens, die Auf und Abs der Emotionen und vielleicht eine versteckte Aufforderung mit seinen eigenen Problemen und Gefühlen offener umzugehen. Schaden könnte uns das jedenfalls nicht. Nach 12 Folgen der Staffel blieb bei mir jedenfalls ein unvergesslicher Eindruck und eine Menge Gedanken über mein eigenes Leben zurück. 10/10